https://maps.google.com/?q=17.013962,-61.776398&hl=de-DE&gl=de
Die Fahrt zwischen Guadeloupe und Antigua war doch etwas ungemütlich. Viele blöde Wellen von der Seite. Das war anstrengend. Aber wir waren wieder sehr schnell unterwegs und viel früher in Antigua angekommen, als wir es uns vorgestellt hatten.
Auf Rat von Leanne und Mike sind wir nicht in den sehr vollen English Harbour gefahren, sondern in die Nachbarbucht Falmouth Harbour. Hier ist viel Ankerplatz und es gibt Bojen. Die Bojen sind zwar relativ teuer (25 USD für eine Nacht bei einem Schiff unserer Größe), aber nach der unruhigen Nacht, wollten wir unkompliziert festmachen und einfach erst einmal da sein.
Die Einreisebestimmungen auf Antigua scheinen laut sämtlichen Segelreiseführen recht streng zu sein. Also haben wir, zum ersten Mal, ganz exakt nach Seerecht vor der Einfahrt in die Bucht die Antigua-Flagge UND die gelbe Flagge gehißt. Die gelbe Flagge muss so lange mit der Gastlandsflagge gehißt sein, bis man einklariert hat.
An der Boje angekommen haben wir uns auf den Landgang vorbereitet und sind mit dem Dinghy an den unglaublichen gigantischen glänzenden und funkelnden Motor- und Segelyachten vorbei zum Dinghyanleger gefahren. Von dort aus ist es ein Fußweg zum berühmten English Harbour in dem wir dann beim Customs und Immigration einklarieren konnten.
Auf dem Weg zum English Harbour wurde es auf einmal hektisch um uns herum. Wir hörten große Schiffe hupen, Menschen kamen im Laufschritt an uns vorbei. Wir wußten, dass irgendein besonderes Ereignis auf Antigua ansteht. Also sind wir erst einmal der Masse hinterher, um zu schauen was da los ist.
Auf einem Platz am Kopfende des Hafens hatte sich schon eine beachtliche Menge versammelt. Ein wichtiger Mensch war mit Bodyguard bzw. Polizeibegleitung angekommen. Und – ihr werdet es nicht glauben – ein Ruderboot mit zwei Ruderern kam an. Nach 50 Tagen und einem Sturm auf dem Atlantik von den Kanaren nach Antigua. 3000 sm WAHNSINN!!! Es war der antiguanische Teilnehmer dieser Regatta, der als 13. ins Ziel kam. Es war ein großes Hallo und der wichtige Mensch war der Präsident von Antigua, der gleich eine Rede hielt.
Wir sind dann pflichtgemäß zu Customs und konnten das Ganze im TV hinter der Customs-Dame live weiter mitverfolgen.
Direkt im Hafen in einem der alten Gebäude gibt es in der ersten Etage einen Frisörsalon, der laut Reiseführer gut sein soll. Ich habe mir einen Termin gemacht für morgen und werde es ausprobieren, es wird höchste Zeit für neue Farbe auf dem Kopf.
Nach den offiziellen Formalitäten und der Terminabsprache, haben wir uns kurz mit Mike und Leanne von der OOROO getroffen, die schon seit einigen Tagen hier sind. Sie wollen morgen weiter nach Barbuda, also haben wir uns noch zum Abendessen verabredet.
Dann erst einmal zurück an Bord, gelbe Flagge weg, ausruhen und wieder an Land zu einem köstlichen Abendessen mit Leanne und Mike im „The Admiral’s Inn“. Das Restaurant befindet sich in dem uralten Gemäuer aus Admiral Nelsons Zeiten. Im Nelsons Dockyard. Wunderschön und beeindruckend, wie die gesamte Hafenanlage in der es noch viele Mauern und Gebäude aus dem 18. Jahrhundert gibt.
Auch im English Harbour liegen viele Superyachten, die wir noch bestaunen werden.