Die Entscheidung war schon gefallen, bevor wir in das Marina-Office gingen. Wir halten die Taina Marina nicht für den geeigneten Platz, um unser Schiff zu verkaufen. Zu viele Seelenverkäufer und irgendwie wirkt alles etwas unsortiert. Charmant, aber durcheinander.
Die Marina ist durch ihre beiden Restaurant, die beiden Tauch-Basen und die vielen jungen Leute die dort sind, ein sehr schöner Platz für eine Zwischenstation von ein paar Tagen auf der Durchfahrt, jedoch um ein schönes Schiff gut zu präsentieren um es zu verkaufen, nicht geeignet.
Wir werden versuchen einen Platz in der Marina Papeete in der Innenstadt zu bekommen. Die Schiffe liegen hier an Schwimmstegen und nicht hinter der Kaimauer und sie sind zudem besser bewacht. Alles ist übersichtlicher und die Stege neu und schön.
Jedoch sind wir erst einmal mit dem Taxi zur Autovermietung Eco Car direkt neben dem Flughafen gefahren, um uns für die nächsten Tage ein Auto zu leihen. Danach gingen wir zum Flughafen in die Cargo-Ecke um unsere beiden Pakete abzuholen, die uns jeweils per Chronopost aus Frankreich geschickt worden waren.
Es handelte sich um das neue Trampolin, der Ersatz für das zu klein gelieferte und um den neuen Furler. Das war wieder einmal eine Geduldsprobe, denn die ganze Aktion dauerte mindestens 1 1/2 Stunden. Aber alle waren sehr bemüht und … was für uns entscheidend war … es stellte sich bald heraus, dass beide Pakete da waren. An einem Ort. Es ging „nur“ noch darum zu erläutern, dass wir ein „Ship in Transit“ sind und wir deshalb keine Einfuhrsteuer bezahlen müssen und dass die nette Dame dann noch die ganzen Zollformalitäten ausfüllen musste und mir dafür von einem Versender die richtige Rechnung fehlte. Zu einer Sendung hatte ich die Rechnung per Email und zu der anderen Sendung hatte ich eine Email mit der Proforma-Rechnung. Beide Teile waren für uns kostenlos geliefert worden (ein Umtausch und eine Reklamation). Alles sehr kompliziert.
1 1/2 Stunden und 98 Euro (soviel zum Thema kostenlos) später war alles erledigt und Berthold und ich gingen stolz mit unseren beiden Paketen zu unserem kleinen weißen Flitzer.
Danach fuhren wir zur Marina Papeete und trafen den netten Hafenmeister, der sich auch direkt wieder an uns erinnerte. Wir waren ja zusammen mit Hagen hier in der Marina für ca. 1 Woche. Der Hafenmeister bat uns direkt am nächsten Tag und recht früh zu kommen, da ein paar Schiffe die Marina verlassen werden. Er bot uns einen schönen Liegeplatz an, zu einem guten Preis. Den angebotenen Platz kann er vom Büro aus sehen. Wir fühlten uns sofort wohl und gut aufgehoben.
Heute Morgen ganz früh fuhren wir innerhalb des Riffs von der Taina Marina zur Marina Papeete. Mit all den lustigen Flughafen, bzw. Papeete Port Controll-Funkereien auf Kanal 12. Diesmal schien die Papeete Port Controll sehr viel Spaß daran zu haben, mich möglichst oft unseren Schiffsnamen buchstabieren zu lassen.
Sierra – Echo – Mike – Papa – Romeo – Echo Delta – Uniform – Echo
„Können sie das bitte wiederholen?“
Hm – und das am frühen Morgen. Na gut. Hat geklappt. Das hätte ich mir mal besser vorher aufgeschrieben. War vielleicht die Strafe dafür, dass ich auf dem Hinweg vergessen habe mich noch einmal zu melden bevor wir die Westseite der Landebahn passiert haben.
Diesmal habe ich immer brav gefunkt und gefragt, ob wir passieren dürfen. DREIMAL musste ich buchstabieren.
Inzwischen sind wir gut in der Marina Papeete an unserem schönen Liegeplatz angekommen. Das Schiff ist nach einer gründlichen Süßwasserdusche vom vielen Salz befreit und ich konnte schon zweimal Wäsche waschen.
In den kommenden Tagen werden wir das Schiff dann gründlich mit Bootsseife schrubben, weitere Wäsche waschen und so nach und nach aussortieren, was weg kann und zurecht sortieren und auflisten, was für den neuen Eigner hier bleiben soll.
Wir müssen noch ausprobieren, ob das neue Netz denn auch diesmal wirklich passt. Das Netz und den Furler lassen wir für den neuen Eigner an Bord. Er kann entscheiden ob und wann er die beiden Teile einbaut. Ich denke, dass der Käufer sich freuen kann der unser Schiff bekommt, denn wir sorgen dafür, dass er ein perfektes Schiff übergeben bekommt, das ist sicher nicht allgemein üblich.
Außerdem wollen wir mit unserem Auto auch noch ein paar Ausflüge auf Tahiti machen. Wir wollen noch einmal zu dem wunderschönen Restaurant fahren, in dem wir mit Hagen waren und vielleicht entdecken wir ja noch ein paar schöne Flecken, die wir bei unserem letzten Aufenthalt noch gar nicht gesehen haben.