Vor drei Tagen ist Berthold mit Klaus und Erika auf deren Schiff durch den Kanal gefahren. Er kam erleichtert und voller neuer Eindrücke zurück. Sie hatten eine sehr leichte Kanal-Passage ohne irgendwelche Komplikationen. Jetzt weiß Berthold schon ganz gut, was auf ihn zu kommt und kann viel gelassener den Transit mit der Sempre due angehen.
Da Thilo seinen Ankunftstermin vom 26.1. noch einmal geändert hatte und ich das wahrscheinlich irgendwie nicht richtig mitbekommen habe oder nicht richtig notiert hatte, wird er jetzt erst nach dem Panama Kanal am 31.1. in der Playita Marina zusteigen. Wir haben dort vorsichtshalber einen Platz bis zum 02.02. reserviert.
In der Zwischenzeit sind wir mit den Vorbereitungen an Bord weitergekommen. Jetzt nähe ich noch den Reißverschluss der Lazybag wieder ein. Ich habe gestern schon damit angefangen. Wahrscheinlich hat die Sonne die alte Naht zerstört. Da der Stoff ziemlich dick ist, sind mein Zeigefinger und die Daumenspitze schon ein bißchen angegriffen. Aber ich habe jetzt nur noch 1 1/2 Meter zu nähen. Der starke Wind der zur Zeit in die Marina weht macht es mir nicht gerade leichter.
Dafür gibt es eine schöne Italien-Geschichte zu erzählen: Unsere italienische Nachbarin sagte mir, dass ein Freund von ihr, aus Sizilien, der in Panama lebt, einen kompletten Container Wein bestellt hat. Weißwein Grillo und Rotwein Nero di Tavolo, 5 USD pro Flasche. Da sie auf dem Schiff immer Gäste hat, hat sie sehr viel bestellt und ich von jeder Sorte erst einmal zwei Kisten.
Als Berthold dann von seinem Kanal-Transit zurück kam, haben wir den Weißwein probiert und fanden ihn sehr gut. Und auch der Rotwein ist sehr lecker. Den haben wir gestern mit Mike probiert. Für Mike werden wir dann morgen noch Wein besorgen, denn die nette Nachbarin gab mir die Telefonnummer von Beppe. Auch wir werden noch zwei Kistchen Weißwein für uns mitnehmen.
Denn ab morgen haben wir ein Auto gemietet. Es war gar nicht so einfach eines zu bekommen. Schon lustig. Noch nicht mal in Panama City. Aber – alles braucht hier etwas länger. Der Mechaniker, der heute mit den Reparaturen auf Mikes Schiff beginnen wollte, ist noch immer nicht aufgetaucht. Es ist jetzt 20 vor 11. Na, da bin ich mal gespannt.
Genial! Ihr habt aus den Erfahrungen der Atlantik-Überfahrt wirklich dazu gelernt.
Anstatt sich wieder nur auf den Wasserzubereiter zu verlassen, der ja irgendwie ständig kaputt war,
habt ihr nun eine sinnvolle, lebensrettende und zudem schmackhafte Alternative für euch gefunden;
ihr lagert kistenweise Wein ein! So könnt ihr euch – notfalls – mehrere Wochen lang über „Wasser“ halten. An solch unorthodoxen Problemlösungen erkennt man den erfahrenen Skipper!!! 😉
Gutes und gesundes neues Jahr aus der Heimat! Nun haben wir es ja nicht mehr geschafft uns letztes Jahr zu treffen. Vielleicht ja auf deinem kurzen Zwischenstop zu Hause. Ich wünsche Euch schöne Begegnungen und vor allem gutes Segelwetter. Herzliche Grüße Angela