Seit drei Tagen sind wir nun auf Dominica. Stefanie und Mirco sind am Montag, 20.04. gut auf Martinique angekommen. Wir hatten für den Montag noch einen Montagetermin an Bord.
Endlich haben wir eine exakte Anzeige an Bord, an der wir ablesen können wieviel Strom wir genau verbrauchen oder noch haben. Die bisherige Anzeige war sehr ungenau. Wenn wir dann am 03.05. zurück nach Martinique kommen, werden noch unsere defekten Solarzellen ausgetauscht und dann sollte die Stromversorgung wieder perfekt funktionieren. Schon witzig, dass mal eben drei von vier Solarzellen nach 1 1/2 Jahren defekt sind.
Also: Wer ein Schiff kauft, sollte eines kaufen, das mindestens zwei Jahre alt ist. Da funktioniert dann wahrscheinlich alles bestens. Unsere Ruderanlage ist ja jetzt auch stabil und wir sind mit einem viel besseren Gefühl von Martinique nach Dominica gestartet.
Die Überfahrt war schnell und hat wirklich viel Spaß gemacht. Stefanie und Mirco sind absolut seefest und hatten richtig Freude am Segeln. Sie hatten sich mit einem Buch schon sehr gut vorbereitet. Und waren jetzt neugierig auf die Praxis.
Auf Dominica angekommen haben wir zuerst vor Roseau der Hauptstadt an einer Boje festgemacht. Das war nicht ganz so einfach, weil wir ja immer noch recht viel Wind hatten. Was bei der Überfahrt toll war, machte das Festmachen dann doch etwas schwieriger. Aber irgendwann klappt es ja immer.
Nach dem Festmachen kam das übliche Einklarier-Procedere. Um zum Customs- and Immigrationoffice zu kommen mußten wir mit dem Dinghy um ein riesiges Kreuzfahrtschiff herum fahren, das am Cruisingdock-Anleger angelegt hatte. Wahnsinn wie groß diese Biester sind. Es war ein komisches Gefühl mit unserem Dinghy daran entlang zu fahren.
Das Einklarieren war problemlos und der nette Herr vom Customs schwärmte nur so von seiner Heimat und sagte uns, dass wir unbedingt Touren zu den Wasserfällen oder zu den heißen Quellen machen müssen.
Wir hatten das Glück, dass unsere Boje direkt vor dem Anleger des Hauses „Drop Anchor & Westport Tavern“ war. So haben wir uns am Abend ins Dinghy gesetzt und sind zur Westport Tavern gefahren um dort Feuerfisch zu essen. Die Westport Tavern ist dafür bekannt, dass sie den Feuerfisch als besondere Spezialität anbieten. Dieser Fisch vermehrt sich sehr stark und vertreibt mittlerweile schon viele andere Fischarten. Er ist wenn man ihn berührt giftig, jedoch das Fleisch ist genießbar und es schmeckt wirklich sehr gut. Clinton, der sehr lebhafte Inhaber des Restaurants ist stolz darauf, dass er mit dem Angeln und Angebot dieses Fisches einen Beitrag zum Schutz der Umwelt leistet.
Für den nächsten Tag hatten wir über Seacat (VHF 16) einen Guide für eine Tour in den Regenwald zu den Trafalgar Falls gebucht. Um halb zehn ging es los. Gordon unser Guide fuhr uns und erklärte uns sehr viel zu Pflanzen, Geschichte, Land und Leute.
Unser erster längerer Stopp war an einem Canyon (Titou Gorge) der auch in einem der Fluch der Karibik Teile als Kulisse diente. Einige Szenen wurden hier auf Dominica gedreht. Was wir gut verstehen können, denn die Insel ist wirklich wunderschön. Wir konnten in die schmale Schlucht hinein schwimmen bis zu einem Wasserfall, der ca. 1 1/2 Meter hoch war. Stefanie und Mirco sind noch hoch auf den Wasserfall geklettert was bei der Strömung gar nicht so einfach war, um dann von oben ins kühle Nass zu springen. Berthold war bei diesem Schwimmausflug in den Canyon leider nicht dabei, er bewachte unsere Kleidung am Eingang der Schlucht.
Danach ging es weiter zu den Trafalgar Falls. Das sind zwei Wasserfälle die hoch vom Berg herabstürzen und nahe nebeneinander liegen. Der etwas breitere Wasserfall heißt „Mother“ und hat kaltes Wasser, während der etwas schmalere Wasserfall „Father“ heißt und heißes Wasser aus dem Vulkansee ins Tal bringt.
Unterwegs hielten wir für ein Lunch an einem kleinen Restaurant mit gigantischem Blick zu einem Wasserlauf an. Danach sind wir durch den beeindruckenden Regenwald zu den Bachläufen der beiden Wasserfälle gewandert. Hier konnte man zuerst in dem schwefelhaltigen ca 32 Grad warmen Wasser baden, um sich dann im kalten Wasser wieder zu erfrischen.
Im weiteren Verlauf fließen die Bäche dann irgendwann zusammen zu einem Fluss.
Danach hat Gordon uns noch brodelnde Quellen gezeigt und ein kleines Loch in einem Stein aus dem sehr heiße Luft entweicht. Es gibt 7 aktive Vulkane auf Dominica. Am Abend nach diesem Tripp mit den vielen vielen Eindrücken waren wir total erledigt und müde.
Am nächsten Tag ging es dann weiter. Wir wollten ja in den Norden der Insel segeln, in die Prince Rupert Bay. Das Segeln war wieder wunderschön und flott. In der Prince Rupert Bay angekommen haben wir uns wieder an einer Boje festgemacht. Was diesmal wirklich hervorragend geklappt hat. Die Bucht ist sehr schön und viel ruhiger als der Liegeplatz vor Roseau.
Was auf Dominika wirklich perfekt ist, die Buchten bzw. Bojenfelder sind gut organisiert. Die Bojen kosten 10 USD pro Nacht und es gibt einige wirklich gute Guides die sowohl die Bojen im Blick haben, als auch auf die Yachten achten und Ausflüge organisieren bzw. durchführen.
So haben wir uns dann für heute auch einen Guide gebucht für eine Regenwaldwanderung mit Bad im Wasserfallbecken. Und danach noch einen Bootstripp in den naturgeschützten Fluss. Unser Guide bei der Regenwaldwanderung war Cobra. Cooler Typ. Auch er hat uns viel über die Insel erzählt und uns Pflanzen erklärt. Unter anderem hat er uns Kakao- und Kaffeepflanzen gezeigt, Früchte und Blumen erklärt. Es ist wirklich interessant was hier so alles grünt und blüht und wofür die Pflanzen verwendet werden können.
Da wir schon sehr früh losgefahren sind, hatten wir das Glück dass wir ganz alleine den Weg und den Wasserfall genießen konnten. Diesen Wasserfall konnte man hinabrutschen. Oder von drei Metern in das Wasserbecken unterhalb des Wasserfalls springen. Cobra ist natürlich einige Male hineingesprungen. Aber dafür konnte er von uns niemanden begeistern. Jedoch die natürliche Wasserrutsche hat Mirco viel Spaß gemacht.
Nach einem sehr leckeren Mittagessen aus Plastikboxen am Straßenrand, ging es dann zum zweiten Teil der Tour. Wir wurden einen wunderschönen Urwaldfluß entlang gerudert. Konnten Krebse und Vögel beobachten. Und wir sind an der Hütter der Hexe aus dem Fluch der Karibik vorbeigefahren. Nach einem Stopp in einer Bar mitten im Urwald am Fluss und einem Dynamite (Rum mit Fruchtsaft) ging es dann allmählich zurück an Bord.
Wir haben hier auf Dominika wirklich schon sehr schöne Touren erlebt. Und es ist überhaupt nicht zu verstehen, dass man immer mal wieder liest es wäre etwas unsicher hier auf der Insel. Das kann ich überhaupt nicht bestätigen. Die Menschen sind sehr freundlich und wirklich sehr bemüht ihre Insel vorzustellen.
Wir hatten aber auch mit allen Touren das Glück, dass wir fast immer alleine unterwegs waren. Ich werde noch Bilder nachliefern.
Heute Abend sind Berthold, Stefanie und Mirco an Land zum Sonntags-BBQ. Ich war müde und wollte schreiben und hatte keine rechte Lust. Die Musik schallt über die Bucht herüber und ich bin sicher, dass die drei richtig viel Spaß haben.
Das klingt ja alles mal wieder ganz wunderbar :)! Ich freue mich sehr auf Fotos und sende liebste Grüße an Euch vier, Christina
Ihr Lieben,
da seid ihr ja scon wieder in paradiesischen Gefilden – Feuerfisch immer schön essen, damit die Ökologie im Gleichgewicht bleibt! So viele Fische kann man ja ohne schlechtes Gewissen schon gar nicht mehr finden, das wäre auch mein Favorit! Und wenn wir mal ein Boot kaufen sollten (ein Traum in weitester Ferne) mindesten 2 Jahre alt! Ursula, Du bist ein tolle Reporterin – wer weiß, viellicht sind wir ja nächstes Jahr auf Kuba mal dabei? Ich fänds klasse:)))
LG Friederike und Ergün