Martinique gefällt uns sehr gut. Wir haben einen schönen Liegeplatz in der Marina Le Marin und die ersten Handwerker-Termine sind gemacht. Der nette Herr von der Firma Caraibe der sich das Ruderproblem am Montag angeschaut hat, um zu sehen, was man genau machen könnte, hat sich dann direkt die Zeit genommen unser Rigg zu überprüfen. Das war Berthold nach der Überfahrt noch wichtig. Alles war bestens, jedoch hat er uns eine einfache Verbesserung an den sich überkreuzenden Wanten unterhalb der Salinge empfohlen, da diese aneinander scheuern. Das wird er dann in den nächsten Tagen noch erledigen.
Eigentlich hatte er uns einen Termin für Freitag für die Reparatur der Ruderanlage gemacht. Selbstverständlich hat Herr Kaourig Breton von Fountaine Pajot wieder einmal nicht nachgehakt und seine Email war hier nicht richtig angekommen, so dass die Arbeiten gar nicht für Montag geplant waren und wir mit unserer Anfrage erst einmal auf Erstaunen gestoßen sind. Unser Herr Kohlhas war entsetzt, dass es so aussah als würde sich das Reparaturdrama von Spanien hier wiederholen.
Aber, hier scheint es doch alles besser zu funktionieren. die Firma Caraibe ist sehr bemüht und schwups heute Morgen wechseln sich die Monteure ab. Gerade sitzt einer davon im Steuerbord-Motorraum und arbeitet an der Ruderanlage.
Vorher war der Elektriker hier, weil wir ja bei unserem Törn von Insel zu Insel festgestellt hatten, dass unsere Stromversorgung trotz Sonnenkollektoren und Sonnenschein sehr schnell schwach wurde und wir immer wieder den Motor laufen lassen mussten um die Batterien zu laden. Der Elektriker hat festgestellt, dass wahrscheinlich zur einer von vier Kollektoren noch arbeitet. Er kommt heute Nachmittag noch einmal, wenn die Sonne besser steht um noch genauer messen zu können und dann sehen wir weiter.
Wir sind richtig froh, dass es jetzt voran geht. Für Montagfrüh haben wir dann noch einen Termin mit der hiesigen Volvovertretung, dann werden die Motoren noch gewartet und danach freuen wir uns darauf mit Stefanie und Mirco nach Dominica zu segeln.
Am Montag haben wir von der Tanoa (Martina und Gerald) die Nachricht erhalten, dass sie auch schon in Martinique sind und draußen, vor der Marina Le Marin vor Anker liegen. Wir haben uns sehr gefreut. Sie kamen kurz zu uns an Bord und haben uns zum Grillen am Abend auf die Tanoa eingeladen.
Berthold und ich haben Salat und Paprikagemüse und ein Fläschchen französischen Rotwein mitgebracht, Gerald kam mit dem Dinghy gefahren um uns den Weg zu zeigen, und wir hatten einen wirklich schönen und gemütlichen Abend auf der Tanoa.
Für gestern hatten wir uns dann mit Martina und Gerald zu einem Ausflug verabredet. Beide waren schon einmal auf Martinique und kannten sich gut aus. So sind wir eine wunderschöne Strecke über die Insel gefahren. Durch Regenwaldgebiet, durch Dörfer und kleine Städte, Bananenplantagen. Es war wirklich schön.
Unterwegs hielten wir an einem kleinen Restaurant am Straßenrand zum Mittagessen an. Und von dort ging es zu einer Schlucht in der man bis zum Wasserfall wandern konnte. Dafür braucht man Badezeugs und feste Turnschuhe, die nass werden dürfen.
Erst einmal beschreibe ich den Weg den wir gefahren sind, weil er wirklich schön ist und eine wirklich gute Empfehlung für Martinique-Besucher:
Von Le Marin aus sind wir Richtung Fort-de-France gefahren, um dann auf die N3 abzubiegen in Richtung Le Morne Rouge. Es geht auf und ab durch eine wunderschöne Landschaft.
Von Le Morne Rouge aus sind wir in Richtung L’Ajoupa-Bouillon (das wir der Einfachheit halber dann „Suppe“ genannt haben) gefahren. Dort fanden wir am Straßenrand das kleine Restaurant, direkt am Abzweig zum Canyon Gorges de la Falaise. Nach dem Essen sind wir den Abzweig entlang gefahren. Irgendwann hört die geteerte Straße auf und kurz danach ist der Parkplatz zum Eingang zur Canyon-Wanderung.
Wir haben uns in den Umkleidekabinen dort unsere Badeanzüge und Badehosen angezogen und sind den schmalen steilen jedoch abgestuften Weg durch den Regenwald nach unten in Richtung Fluß gekraxelt. Ein wenig mulmig war mir schon bei dem Gedanken an die Wanderung durch den Fluß und den Canyon nach oben zum Wasserfall.
Am Startpunkt angekommen bin ich dann auch aus der Unternehmung ausgestiegen. Aber Berthold, Martina und Gerald sind mit der kleinen Gruppe losgezogen und haben hinterher berichtet, das es wunderschön war und dass die Natur und der Wasserfall überwältigend war. (Ich bin dennoch zufrieden nicht mit gegangen zu sein, denn wackelige kerzengerade Leitern im Wasser hinunterklettern, hätte mir keinen Spaß gemacht. Friederike, versehst du mich :-)?
Berthold berichtet: Die Wanderung durch den Canyon war wunderschön. Der Fluss hat sich vom Wasserfall aus eine schmale Schlucht durch die Felsen gebahnt. Die Wände sind grün bemoost und 20-30 m hoch. Darüber sieht man Blätter des Regenwaldes. Die Wanderung dauert zum Wasserfall hin und zurück eine gute Stunde und es empfiehlt sich eigentlich gute Sportschuhe zu tragen und eben Badekleidung. (Bilder folgen)
Der Tag war wirklich sehr schön. Danke Martina und Gerald für den Tipp und eure Gesellschaft. Wir sind dann über Le Lorrain, Marigot, Sainte-Marie zurück gefahren, haben in Sainte-Marie einen kurzen Stopp an einer Rhum-Destillerie eingelegt, Rhum probiert und festgestellt, ist „sprittig“ (sagt Berthold), nix gekauft und sind weiter gefahren: La Trinite, Le Robert, Le Lamentin, Ducos und zurück nach Le Marin.
Zurück in der Marina war es Zeit für einen Sundowner, den wir dann in Form eines Banana Spirit in einer Bar zu uns genommen haben. Später haben wir dann an Bord der Sempre due Pizza gegessen und den Tag zu viert ausklingen lassen.
Ihr Lieben!
Das hört sich ja alles ganz wunderbar an! Schön, dass bislang alles gut klappt und Ihr wieder so schöne Erlebnisse habt.
Die Canyon-Wanderung hört sich toll an!!! Falls es sich irgendwie ergibt, würden wir die auch gerne machen. Wir werden sehen… Und Grillabende mit Freunden leben wir eh, das dürfte klar sein 😉
Wir haben hier seit Anfang der Woche den Turbo eingeschaltet und versuchen, möglichst alles wegzuarbeiten, was nur irgendwie geht.
Ihr könnt es wahrscheinlich schon nicht mehr hören, aber 1x muss es noch sein: WIR FREUEN UNS TOTAL!!! 🙂
Falls noch was fehlt / Euch noch was eingefallen ist, sagt kurz Bescheid.
Habt Ihr gesehen, dass Dominica im Moment dieselbe Temperatur wie Martinique hat, jedoch nicht mit gefühlten 31, sondern 38 (!) Grad? Puh… Ich denke, es macht gar nichts, dass ich keinen blauen Pulli zum Überziehen mehr für mein maritimes Outfit gefunden habe!
Vorfreude-Grüße und gute Nacht