Die Fahrt von Saint Vincent nach Saint Lucia dauerte ca. 8 Stunden. Wir hatten guten Segelwind, allerdings leicht von vorne, was die Wellen etwas ungemütlich gemacht hat. Unser nächstes Ziel war die Marigot Bay auf Saint Lucia.
Diese Bucht ist wirklich wunderschön. Sie ist ein natürlicher Hafen, umgeben von Bergen und Mangroven. In der Bucht kann man entweder in der schönen Marina festmachen, oder an von der Marina ausgelegten Bojen. Wir haben uns für die Bojen entschieden. Ein Tipp für Segler, die die Marigot Bay ansteuern: Es gibt in der Bucht Bojen die mit blauen Sternen gekennzeichnet sind. Das sind die Bojen der Marina, die auch regelmäßig gewartet werden. Alle anderen Bojen gehören den Bootsboys die einen auch hier schon an der Einfahrt abpassen und die einen natürlich an eine ihrer Bojen lotsen wollen. Da ich das bereits im Reiseführer gelesen hatte, habe ich allen direkt gesagt, dass wir an eine Marina-Boje möchten.
Danach kam dann wieder das übliche Einklarieren, das obwohl wir recht spät dran waren, dann doch ganz gut geklappt hat. Ich bin ja mittlerweile Einklarer-Profi und es wundert mich, dass ich unsere vier Ausweisnummern noch nicht auswendig weiß. Muss ich diese riesigen Formulare ja sowohl beim Ein- als auch beim Ausklarieren immer ausfüllen.
Bertholds Zigarillos sind leer. Und das schon seit ein paar Tagen. Der arme Berthold musste schon auf die Zigarren zurückgreifen, die er dabei hatte bzw. die er unterwegs auch immer mal gekauft hat. Zigarillos gab es keine. Auf der Suche nach den Zigarillos bekamen wir den Tipp, dass es sie evtl. im Restaurant Doolittle gibt und dass dorthin ein Wassertaxi regelmäßig und umsonst fährt. Also haben wir uns vorgenommen, dort doch auch direkt zu Abend zu essen. Berthold und ich sind also ins nächste Wassertaxi gesprungen und ins Restaurant gefahren, Hagen und Josephine mussten nochmal an Bord und kamen dann mit dem Dinghy nach.
Das Restaurant war traumhaft schön. Es war umgeben von Mangroven, der zur Bucht offene Bar- und Restaurantbereich war wirklich gekonnt integriert in den Mangrovenwald. Als wir nach Zigarillos oder Zigarren fragten, erfuhren wir, dass sie keine haben und dass es die wahrscheinlich im Restaurant Doolittle gibt. 🙂 Wir waren einfach ins falsche Restaurant gefahren. Es gibt nämlich zwei Wassertaxen in der Bucht. Für jedes Restaurant eines. Aber weil es doch wirklich so wunderschön war in dem Rainforest Hideaway Restaurant, fragten wir nach einem Tisch zum Abendessen und hatten wie wir später erfahren haben, großes Glück, dass wir noch einen Tisch für vier Personen bekommen haben.
Wir sind per Zufall in DEM Restaurant von Saint Lucia gelandet und in einem der ganz wenigen Gourmet-Restaurants der Karibik. Berthold und Hagen sind rasch mit dem Dinghy zum Doolittle Restaurant um für Rauchwaren zu sorgen, während Josephine und ich schon mal einen grünen Rainforest-Cocktail als Aperitif und danach haben wir alle ein wirklich köstliches Dinner genossen. Das Rainforest Hideaway Restaurant ist nur vom Wasser aus erreichbar. Es ist wunderschön beleuchtet und da die Marigot Bay wirklich eine wunderschöne Bucht ist, war es ein traumhafter Abend und ein schönes Schnippchen vom Schicksal, dass es uns zu diesem Restaurant geführt hat.
Alle waren glücklich und zufrieden als Hagen uns dann später mit dem Dinghy zurück zum Schiff chauffierte.
Am nächsten Tag ging es dann nach dem Frühstück weiter, zurück nach Rodney Bay. Diesmal fuhr Hagen aus der Bucht heraus und steuerte das Schiff bis Rodney Bay. Und das trotz strömendem Regen. Es schüttete zwischendurch so stark, dass man wirklich nichts mehr um das Schiff herum erkennen konnte. Aber nach 1 1/2 Stunden waren wir dann in der Marina Rodney Bay.
Die letzten Tage an Bord verbrachten wir mit Putzen und Wäsche waschen und Abreise vorbereiten. Am 15.1. sind wir dann mittags mit dem Taxi die 1 1/2 Stunden zum Flughafen gefahren. Wir alle haben noch einmal die wunderschöne Landschaft Saint Lucias genossen und waren alle ein bisschen traurig, dass unser gemeinsames Abenteuer zu Ende ist. Wobei wir uns auch alle ein bisschen auf zu Hause gefreut haben.
Unser Flugzeug startete um 17 Uhr in Saint Lucia, landete dann auf Barbados für eine Stunde zwischen und dann ging es weiter nach Frankfurt, wo wir um ca. 10 Uhr morgens dann ankamen. Wir haben uns ein Auto geliehen und sind nach Düsseldorf gefahren.
Jetzt sind wir wieder da und versuchen uns auf diese üsseligen Temperaturen einzustellen und Berthold und ich freuen uns schon auf Mitte April, wenn wir wieder zu neuen Abenteuern aufbrechen werden.
Fortsetzung folgt 🙂
Zu wenig Wasser an Bord – zu viel Wasser an Bord. Stürme und Flauten, Plombenverluste, Seekrankheiten und (Beinahe-) Handamputationen. Gammelgemüse und (biblische) Ameisenplagen. Alle Hindernisse habt ihr bravurös gemeistert! Aber, wenn jetzt Bertholds Zigarillos ausgehen, dann wird’s wirklich Zeit, dass ihr wieder nach Hause kommt!!
Herzlich Willkommen zurück! Schön, dass ihr gesund wieder da seid.
Danke für die tollen Berichte, durch die wir ein bisschen „mitreisen“ durften. Ich glaub, ich hab beim Lesen sogar ein wenig Farbe bekommen. (Kann aber auch Rost sein oder es kommt vom Monitorflimmern) Gewöhnt euch wieder gut ein – morgen früh werdet ihr Eis kratzen müssen…
Und Berthold und Hagen – packt die Angel weg und lasst die Fische im Gartenteich!
Herzliche Grüße
euer Holger
Welcome back! Da habt ihr sicher eine Menge Erahrungen im Gepäck, die hier noch nicht veröffentlicht wurden. Freue mich schon, die bei Gelegenheit mal aus nächster Nähe mit dem dazugehörigen Glanz in den Augen perönlich zu hören. Dann groovt euch mal wieder ein! Deutschland soll im Winter ja auch seine Reize haben…
Beste Grüße
Turi