In der Bucht zwischen den Pitons in Saint Lucia lagen wir wieder an der gleichen Boje, wie im Dezember letzten Jahre. Witzig. Von dort aus sind wir dann am nächsten Tag weiter gesegelt nach Saint Vincent. In Saint Vincent hatten wir uns eigentlich eine Ankerbucht ausgesucht.
Zwischen Saint Lucia und Saint Vincent hatten wir ziemlich raue See von schräge vorne und sehr viel Wind (bis zu 35 Knoten in der Spitze). Wir waren sehr schnell, aber das war ziemlich ungemütlich. Wir hatten das Großsegel mit einem Reff oben und sind teilweise nur mit dem Großsegel gefahren. Als wir dann in die Landabdeckung von Saint Vincent kamen die Wellen dann eher von schräg hinten, und wir machten richtig gut Fahrt. Ein Stück der Strecke hat uns eine Delfinschule begleitet. Sie sind vor den Kufen her und hin geschwommen. Manchmal sah es aus, als würden wir sie fast überfahren. Aber die Delfine sind ja viel schneller als unser Schiff. Und unglaublich wendig. Sie schwimmen mal zur Seite um zu gucken ob man auch alle ihre Kunststücke gebührend bewundert. Ach das ist immer ein wunderschönes Erlebnis.
Und weil es ein so schnelles Segeln (teilweise 10 Knoten) war, sind wir noch ein einhalb Stunden weiter gesegelt zur Blue Lagoon. Die Blue Lagoon befindet sich im Süden von Saint Vincent und war im Doyle Segelführer ganz nett beschrieben. Blöd war, dass wir um dahin zu kommen noch einmal ca. eine dreiviertel Stunde gegenan mußten.
Die Einfahrt in die Blue Lagoon Bay ist ein bißchen tricky, weil eng, sehr windig und da man um eine kleine Insel und an einem vorgelagerten Felsen vorbei muss und es rechts und links ziemlich flach ist, mußte Berthold sein ganzes Können zeigen. Dann ging es noch durch die enge Einfahrt in die Lagune, die durch eine rote und eine grüne Tonne gekennzeichnet ist. Die Einfahrt ist so flach, dass unser Flachwasseralarm losging. Wir hatten den Moment der tiefsten Tiede erwischt. Aber es hat gereicht und dann waren wir da. Ein mulmiges Gefühl war es schon. Da wir wegen des Windes auch ein bißchen Gas geben mußten.
Ein sehr netter Boatman hat uns beim Festmachen geholfen und es hat trotz viel Wind sehr gut geklappt. Wir glauben wir haben irgendwie das Glück, dass immer dann wenn wir in eine Bucht zum Ankern oder Festmachen fahren eine ordentliche Böe durch die Bucht weht. Denn wenn wir dann erst einmal fest sind, ist auch wieder Ruhe. Na prima.
Die Blue Lagoon ist eigentlich landschaftlich sehr schön. ABER – nicht wohlfühlig. Es liegen unglaublich viele Schiffe in der Lagune an ebenfalls unglaublich vielen Bojen. Alle Schiffe sind LEER. Keiner da. Am Strand ein schönes Hotel – aber – LEER. Nix. Keiner da. Jedoch gibt es ein Customs and Immigration -Büro. In der kleinen Minimarina liegen ein paar Boote an denen gearbeitet wird. Die Marina sieht wirklich nett aus. Es ist komisch, dass es dennoch alles irgendwie ausgestorben wirkt.
Am Abend waren wir dann im Restaurant in der Marina „Calm Winds“ zu Abend essen. Das war ganz gut. Aber wir wollten auf keinen Fall länger in der Blue Lagoon bleiben und sind dann heute Morgen nach dem Frühstück losgefahren in Richtung Bequia.
Ein sehr kurzer Schlag. 2 Stunden. Wieder mit ordentlich Wind, aber Wellen von schräg hinten. Das kann man sich gefallen lassen. Wir kamen wieder mit einer Böe in die Bucht. Dennis half uns beim Festmachen an der Boje und so liegen wir nun vor Bequia auf türkisgrünem Wasser. Man sieht die großen Seesterne vom Schiff aus auf dem Grund liegen. Und beim Schnorcheln haben wir auch einen kleinen Kugelfisch entdeckt.
Hier bleiben wir jetzt für zwei Nächte. Es ist wirklich wunderschön hier. Für Morgen früh um 9 Uhr haben wir uns einen Guide gebucht für eine Tour über die Insel. Sein Name ist „Bushman“ er wird vom Doyle Reiseführer empfohlen und daher habe ich ihn angerufen. Wir werden eine Wanderung unternehmen und er wird und die schönsten Flecken der Insel zeigen. Wir sind gespannt.