Raiatea und Taha’a (24.04. – ca. 11.05.2017)

Raiatea teilt sich ein Riff mit Taha’a und ist, nach Tahiti die zweitgrößte Insel Französisch Polynesiens. Sie ist wunderschön bergig, mit Bäumen und Palmen begrünt, überall wächst Hibiskus, dessen Blüten sich die Frauen ins Haar stecken oder die sie sich in ihre kunstvollen Blütenkränze flechten. Wenn wir ein paar Tage in Landnähe sein werden, werden wir uns ein Auto leihen und um die Insel fahren.

Die Insel hieß früher Havai’i, die heilige Insel und war das religiöse und kulturelle Zentrum Polynesiens. Es gibt hier die wichtigste und größte Kultstätte Marae Taputapuatea, an der noch heute große Feste stattfinden. Auch die Maori Neuseelands reisen hierher um wichtige religiöse Veranstaltungen zu feiern. Diese Marae wollen wir uns auch anschauen.

Bei unserer Ankunft in Raiatea hatten wir das Glück und fanden zwei freie Bojen vor der Marina Apooiti, so dass wir gemeinsam mit der OOROO1 dort festmachen konnten. Die Marina Apooiti ist eine kleine sehr schöne Marina für Charterkatamarane. Es befinden sich dort Sunsail, Moorings und Tahiti Yacht-Charter. Außerdem gibt es ein kleines Restaurant in dem man gut zu Mittag oder auch am Abend essen kann. Leider liegt das Restaurant sehr windgeschützt, so dass es mittags dort recht unangenehm warm sein kann.

Mit Fragen zum Segelrevier sollte man sich eher an Tahiti Yacht-Charter wenden, die Herren sind sehr freundlich und hilfsbereit, während die Moorings-Dame einen reserviert abweist, mit dem Hinweis sie hätten Briefings für ihre Charterkunden und wir könnten ja im Internet mal nachschauen.

Zunächst galt die Mission jedoch, ein Ersatzteil aus Italien für Mike von dem kleinen Flughafen, der nur einen Katzensprung von der Marina entfernt liegt, abzuholen. Maurice, der nette Taxifahrer brachte uns dorthin und es dauerte nur höchstens 5 Minuten und ein strahlender Mike und zufriedener Berthold kamen wieder aus dem Flughafengebäude zurück, mit dem neuen Ankerwinsch-Motor für die OOROO1. Die alte „shit the tin“.

Wir fanden auf http://www.noonsite.com die Emailadresse von Regine (regineavaia@yahoo.fr), einer Segelmacherin auf Raiatea, die dort sehr gute Kritiken bekommen hatte. Also haben wir Regine angeschrieben und gefragt, ob sie unsere Lazybag nähen könnte, außerdem war von der seitlichen Abdeckung eine Schlaufe abgerissen, so dass auch das genäht werden mußte und es gab zwei kleine Risse im Sonnenschutz des Führerstandes. Die Sonne macht alle Nähte brüchig und selbst das Sunbrella-Material wird empfindlicher.

Was wir vorher nicht wußten war, dass Regine ihre Segelmacherei in der Marina Apooiti hat. Glücklicher Zufall. So kam sie sofort an Bord, nahm auch direkt das Seitenteil und den Sonnenschutz mit und wir konnten beides zwei Stunden später schon wieder abholen. Wahnsinn. Super genäht, auch alle anderen Nähte einfach mal übergenäht. Total unkompliziert, preisgünstig und außerdem ist Regine eine sehr sympathische Frau. Abends bauten Berthold und ich dann die Lazybag ab. Das war eine größere Aktion. Wir mußten das Segel zusammenbinden, die Reffleinen vom Baum lösen und die langen Stangen die die Lazybag stabilisieren herausziehen, bevor wir die Lazybag abschlagen konnten. Hat aber alles gut geklappt und wir waren schon gespannt, wie es mit dem Zurückbauen funktionieren wird.

Danach fuhren wir mit unserem Dinghy zur Nachbar-Marina, die eher eine Schiffswerkstatt ist. Nennt sich Carenage. Wir haben uns entschlossen, doch das Unterwasserschiff streichen zu lassen. Zumindest einen Anstrich, da das Schiff ja in ein paar Monaten wieder aus dem Wasser kommt. Wir haben hier in diesem warmen Gewässer ständig so starken Algenbewuchs unter dem Schiff, dass wir mit Wegschrubben gar nicht mehr hinterher kommen. Der zweite Nachteil ist, dass das Schiff wirklich viel langsamer durch den Bewuchs ist. Leider haben wir erst für den 09.05. einen Termin bekommen. Es gibt in der Carenage keinen Kran, sondern es wird eine Hebemaschine unter das Schiff gefahren, ein Taucher baut alles so mit Polstern und Holzklötzen auf, dass das Schiff gut auf der Hebemaschine liegt und dann wird es aus dem Wasser gezogen.

Sehr abenteuerlich und in meinen Alpträumen klappen die schweren Kufen nach unten und unser Schiff bricht entzwei. Aber das ist Quatsch, sagen die Männer. Ich bin erleichtert.
Die ganze Aktion dauert auch etwas länger, so dass unsere Sempre due erst am 11.05. wieder zurück ins Wasser kommt, nachdem das Schiff mit Hochdruck gereinigt wurde und es seinen neuen Antifouling-Anstrich erhalten hat. Kostet im übrigen ungefähr die Hälfte des Preises, den wir in Tahiti für den Unterwasseranstrich bezahlt hätten.

Für die Zeit, die das Schiff an Land steht, haben wir uns ein schönes Hotelzimmer gebucht. Wir werden vorher einen Koffer packen mit allen Wertgegenständen und Kleidung für die drei Tage und werden freies WLAN, duschen solange man will, Frühstück und Dinner inklusive genießen. Dort werden Berthold und ich dann auch Bertholds Geburtstag feiern. Die Party zusammen mit unseren australischen Freunden muss ein paar Tage warten, und wird dann am 12. oder 13. Mai auf Bora Bora stattfinden, vielleicht nach einem Schnorchelausflug mit Riffhaien und riesigen Mantarochen.

Zurück zur Marina Apooiti: Mike und Leanne sind am Morgen wieder zu unserem ersten Ankerplatz hinter der Riff-Einfahrt zu Taha’a zurück gefahren. Wir blieben noch einen Tag länger und um 7:30 Uhr haben wir die Lazybag zum Nähen gebracht, um 11:30 Uhr konnten wir sie schon wieder abholen. Danach verbrachten wir einige Zeit damit, die perfekt genähte und reparierte Lazybag wieder anzubringen, was uns super gelungen ist.

Die Reffe lassen wir uns von Fred dem Rigger wieder einbinden, wenn die Sempre due in der Carenage an Land liegt. Fred der Rigger heißt eigentlich Frederik und ist hier bekannt für seine gute Rigg-Arbeiten und entsprechend ausgebucht. Wir haben ihn schon kurz kennengelernt, jedoch hat er so viel zu tun, dass er nicht vorher an unserem Schiff arbeiten kann.

Mittlerweile liegen wir auch wieder auf dem Ankerplatz vor Taha’a neben der Riffeinfahrt. Heute ist Sonntag. Es scheint viele neue Charterer zu geben, die gerade alle versuchen auch hier zu ankern. Hm schade, es wir langsam etwas voll hier. Aber wir wollen hier auf die OOROO1 warten, die heute die ca. 1 Stunde zurück zur Marina Apooiti gefahren ist, weil sie ab heute Besuch haben von Leonie und John, die am Abend landen. Wir freuen uns auf Leonie und John, die wir ja aus der Karibik schon kennen, als sie damals für zwei Wochen auf der OOROO1 waren.

Hinter uns liegt die Amokura, mit David und Karen, die wir über Leanne und Mike in der Red Frog Marina/Panama kennengelernt haben. Sie kommen auch aus Australien und sind schon einige Jahre unterwegs und vorgestern auch an dem Ankerplatz hier eingetroffen. Karen ist berühmt für ihren köstlichen Fruitcake. Sie hatte für Berthold und Crew einen Fruitcake für die Überfahrt gebacken und Berthold schwärmt bis heute davon. Vor allem hatte er Davids Rat befolgt und den Fruitcake mit einer Rum-Infusion versehen und ihn einige Tage stehen lassen. Karin hat Berthold schon versprochen, dass sie ihm einen weiteren Fruitcake zum Geburtstag backen wird.

Wir hatten schon zwei nette, lustige gemeinsame Sundowner in den letzten beiden Tagen auf der OOROO. Wobei es bei vier Australiern schon eine Herausforderung für uns ist, den Gesprächen zu folgen. So viele halbe Worte in zum Teil rasender Geschwindigkeit aneinander gereiht … da hörts irgendwann bei uns auf 😊

Ab morgen sind es sechs Australier und immer zwei aus einer anderen Region. Das wird spannend.

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